Was Sie beim Matratzenkauf beachten sollten
Der Matratzenkauf ist wichtiger, als viele Leute glauben. Die richtige Matratze ist elementar wichtig für einen gesunden, erholsamen Schlaf. Wer morgens verspannt und eventuell noch mit Rückenschmerzen aus dem Bett steigt, sollte sich fragen, ob er wirklich die richtige Matratze besitzt.
Menschen sind unterschiedlich – deshalb sollten es auch ihre Matratzen sein
Eines der Probleme beim Matratzenkauf besteht darin, dass es nicht die gute Matratze schlechthin gibt. Einerseits erwarten wir von der Matratze, dass sie eine angenehme Unterlage darstellt. Andererseits soll sie die Wirbelsäule während des Schlafes optimal stützen und entlasten. Menschen sind aber unterschiedlich groß und verschieden schwer. Während der eine am liebsten auf dem Rücken schläft, bevorzugt ein anderer die Seitenlage. Manche Schläfer bewegen sich viel im Schlaf. Einige schwitzen nachts stark, andere frieren dauernd. Es ist also eigentlich ganz klar, dass es nicht eine Matratze geben kann, die sich für alle optimal eignet.
Die verschiedenen Matratzenarten und was sie auszeichnet
Die zurzeit beliebtesten Matratzenarten sind Kaltschaummatratzen, Federkernmatratzen, Viscoschaummatratzen, Latexmatratzen und Schaumstoffmatratzen. Kaltschaummatratzen bestehen aus aufgeschäumtem Polyurethan. Sie sind leicht und isolieren gut. Daher sind sie ideal für alle, die schnell frieren. Diese Matratzen sind punktelastisch und besitzen eine hohe Rückstellkraft. Deshalb eignen sie sich gut für verstellbare Lattenroste bzw. Bettrahmen. Oft sind sie in mehrere Liegezonen eingeteilt, sodass Hüfte, Taille und Schulter optimal entlastet werden und damit auch die Wirbelsäule richtig gestützt wird. Eine Kaltschaummatratze sollte aber mindestens eine Dichte von 40 kg/m³ besitzen. Sonst bilden sich schnell Liegekuhlen.
Federkernmatratzen sind heute meist Taschenfederkern- oder Tonnentaschenfederkernmatratzen. Sie sind ähnlich punktelastisch wie die Schaummatratzen. Allerdings eignen sie sich nicht so gut für verstellbare Lattenroste. Durch die Zwischenräume zwischen den Federn besitzen diese Matratzen eine sehr gute Belüftung. Sie sind also besonders für Schläfer geeignet, die leicht schwitzen. Federkernmatratzen werden oft als 7-Zonen-Matratzen angeboten.
Schaumstoffmatratzen hatten früher ein Billigimage. Das ist heute nicht mehr gerechtfertigt. Allerdings sind sie nicht punkt-, sondern flächenelastisch. Latexmatratzen – speziell, wenn sie aus Naturlatex bestehen – sind extrem punktelastisch. Sie geben nur an den Stellen nach, an denen der Körper sie belastet. Damit sorgen sie für eine optimale Abstützung der Wirbelsäule im Schlaf und verhindern gleichzeitig, dass der Körper Druck ausgesetzt ist. Allerdings sind Matratzen aus Naturlatex sehr schwer.
Die Viscoschaummatraze wird für Menschen empfohlen, die orthopädische Probleme berücksichtigen müssen. Sie ist extrem punktelastisch und passt sich daher optimal an den schlafenden Körper an. So wird die Wirbelsäule extrem gut unterstützt und entlastet. Allerdings kann diese Matratze nicht gewendet werden, da sie von unten mit einer härteren Schicht unterstützt wird. Sie benötigt auch einen Lattenrost mit mindestens 28 Latten. Sonst drückt sie sich durch die Latten durch.
Das ist bei allen Matratzen wichtig: Härtegrad, Probeliegen und mehr
Eine Angabe, die sich bei jeder Matratze findet, ist der Härtegrad. Der liegt zwischen 1 und 5. Dabei gilt: je größer die Zahl, desto härter die Matratze. Leider ist er nicht genormt – es bleibt dem Käufer also nichts anderes übrig, als die Matratze selbst zu testen. Bei einer harten Matratze wird die Bewegung im Schlaf angeregt. Bei einer weichen Matratze sinkt der Schläfer eventuell so ein, dass er sich nicht mehr problemlos bewegen kann. Ob Bewegung während des Schlafes gut oder schlecht ist, ist weitgehend Glaubenssache. Daher sollte jeder die Matratze so auswählen, dass er selbst sie als angenehm empfindet. Paare sollten besser auf zwei einzelne Matratzen zurückgreifen. Vielleicht hat einer der beiden breite Schultern und schläft gern in Seitenlage, während der andere zierlich ist und lieber auf dem Rücken schläft. So kann jeder die für sich optimale Matratze haben. Um die unschöne „Besucherritze“ zu vermeiden, gibt es Brückenelemente.
Beim Matratzenkauf gilt: Niemand sollte abends zum Probeliegen der Matratze gehen. Wer müde ist, empfindet so ziemlich jede Matratze erst einmal als angenehm. Im Geschäft bleibt aber niemand stundenlang liegen. Besser ist es, die Matratze am Morgen auszuprobieren. Es ist auch sinnvoll zu überlegen, welche momentanen körperlichen Probleme mit der Matratze zusammenhängen könnten. Eine Matratze, die früher gut zu den eigenen Bedürfnissen passte, ist heute vielleicht nicht mehr optimal. Allergiker sollten darauf achten, dass die Matratze einen abnehmbaren und möglichst heiß waschbaren Bezug hat. Im Alter kann es darüber hinaus sinnvoll sein, eine dickere Matratze zu wählen. Das ist nicht nur zum Schlafen angenehm, es erleichtert auch das Aufstehen aus dem Bett.
Fazit
Um die optimale Matratze zu finden, muss der Käufer Zeit und Geduld mitbringen. Das Probeliegen mehrerer Modelle ist immer noch die beste Art, die richtige Matratze zu finden. Neben dem Liegegefühl spielt jedoch auch das Gewicht der Matratze für Transport beziehungsweise Wenden und gegebenenfalls ihre Eignung für verstellbare Bettgestelle eine Rolle. So kann sichergestellt werden, dass die Matratze sowohl den eigenen als auch den Anforderungen des alten oder neuen Bettes entspricht.